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James Brown in der Panoramabar

Das Dj-Set von Theo Parrish am Samstag in der Panoramabar war fantastisch. Extraordinär. Viele Besucher kamen darauf gar nicht klar, auch das Barpersonal war kurz vor der Meuterung und warf mit Eiswürfeln. Pausen Leise Musik- Passagen sind für sie schwer ertragbar oder verwirrend, wie für viele. Und von denen bot Parrish doch so einige. Und harte Breaks und extreme Cuts.

Als ich reinkam und Theo Parrish sah, war mein erster Gedanke: Mann, ist der dick geworden! Der zweite: Was hat der denn eingeworfen?

Parrish drehte fünfeinhalb Stunden mit einem seeligen Lächeln und mit geschlossenen Augen gen Decke blickend an seinen Reglern und versuchte einen metaphysischen Soulflow zu bekommen. Was ihm auch gelang. Techno- und 4-to-the-floor-House-geeichte Leute werden das anders gesehen haben. Sein Set bestand fast zur Hälfte aus souligen Discostücken an dessen Spitze ein James Brown-Track stand, den ich nicht kannte (!). Auf jeden Fall aus der zu Unrecht geschmähten Discozeit des Godfathers (’77-’81). Die Nummer hörte sich an wie ein unveröffentlichtes Stück von der „Cakes„-Scheibe.

Das Soulkombinat propagiert und vollzieht ja schon länger den Schulterschluss mit der elektronischen Musik-Szene. Und immer wieder kam Parrish zurück zu Detroit-House. Es war so funkiges Material, dass manche Stücke mir die Haare auf meiner Gänsehaut zu Berge stehen liessen. Schuld daran war aber auch der fantastische Sound der Panaramabar-PA, der sich auch bei komplett analoger Musik bewährte. Fazit: Für Musiclover ein Abend, der auf wunderbare Weise die eingefahrenen Schemata der House- und Elektronikmusik aufgebrochen hat. Sehr funky. Sehr eigen. Sehr soulig. Und extrem breit.

{ 1 comment… add one }
  • sun ra 26. Dezember 2006, 17:18

    genauso war dat alles einen abend zuvor auch schon in kölle -fantastisch – weiterhin mein mann!

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